Eine kurze und sehr prägnante Definition stammt von Kreyenberg: Coaching ist die Kunst des konstruktiven Störens. Damit kommt zum Ausdruck, dass der Coachee bei seinem Prozess der Problemkonstruktion gestört wird, d.h. die Wirklichkeitskonstruktionen (Konstruktivismus), die zum Problem geführt haben, werden in Frage gestellt und mit neuen Möglichkeiten der Konstruktion kontrastiert. Durch diese Vergrößerung der Handlungsspielräume entstehen neue Handlungsmöglichkeiten. Wenn diese gelingt, kann die Störung als konstruktiv bezeichnet werden. Sie ist aber auch konstruktiv, weil die Störung (= Intervention) stets den Nutzen des Coachees im Fokus hat und von grundlegender Wertschätzung geprägt ist. Damit ist systemisches Coaching keine reine Methodenanwendung, sondern primär eine Frage der Haltung. Dies kommt auch im Begriff ‚Kunst‘ – im Gegensatz zu einem reinen Handwerk – zum Ausdruck.