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Fragen im Coaching: Warum sind sie so wichtig? Und wie stellt man sie richtig?

Fragen spielen im Coaching eine zentrale Rolle. Sie sind das Werkzeug, mit dem systemische Coaches ihre Klienten und Klientinnen unterstützen:

– Neue Perspektiven zu entwickeln,

– Herausforderungen zu meistern und

– ihre Ziele zu erreichen.

Im systemischen Coaching werden keine vorgefertigten Lösungswege vorgegeben, in der Psychologie spricht man vom „Spiegeln“.

 

Aber warum sind Coaching-Fragen so wichtig und wie stellt man sie richtig?

Diese Fragen werden in diesem Blogbeitrag beantwortet.

Was macht hilfreiche Fragen im Coaching aus?

Coaching-Fragen sind gezielte und durchdachte Fragen, die ein systemischer Coach stellt, um Klienten und Klientinnen dabei zu unterstützen, Klarheit zu gewinnen, neue Perspektiven zu entdecken und eigenständige Lösungen zu entwickeln.

Diese Fragen sind das Herzstück des Coaching-Prozesses, da sie die Klient:innen dazu anregen, tiefer über Ziele, Herausforderungen und mögliche Lösungswege nachzudenken. Sie sind keine reinen Informationsfragen, sondern sollen Reflexion und Selbstwahrnehmung fördern.

Auf diese Weise können sich neue Lösungsmöglichkeiten eröffnen.

Grundsätzlich sollen die Fragen motivieren und haben daher einen positiven Tenor: Dies gilt unabhängig vom Coachingbereich.

 

Warum stellt ein Coach Fragen?

 Coaching-Fragen können in verschiedenen Phasen unterschiedliche Funktionen erfüllen.

Am Anfang kann es z.B. darum gehen, das Ziel zu definieren. Im weiteren Verlauf helfen Fragen, mögliche Lösungswege durchzuspielen und deren Vor- und Nachteile abzuwägen.

Was ein Coaching auf keinen Fall sein sollte: ein Monolog des Coaches. Denn wo kein Dialog stattfindet, findet auch keine Erkenntnis und Selbstreflexion statt.

Wer fragt, führt das Gespräch. Und das ist die Aufgabe des Coaches.

Damit und durch aufmerksames Zuhören soll er den Klienten in eine für ihn zielführende Richtung lenken.

 

Warum ist es so wirksam?

Coaching-Fragen spielen eine zentrale Rolle im Coaching-Prozess. Sie sind nicht nur Werkzeuge zur Informationsbeschaffung, sondern vielmehr Katalysatoren für tiefgreifende Einsichten und Veränderungen.

Sie helfen den Klienten und Klientinnen, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Ist es nicht so, dass sich bei emotionaler Belastung oder Unausgeglichenheit nicht selten der so genannte Tunnelblick einstellt?

Und genau hier können die richtigen Fragen helfen, den Blick wieder nach außen zu richten.

Vereinfacht gesagt: Coaching-Fragen helfen, das Problem klarer zu sehen.

 

Was macht gute Fragen im Coaching aus?

Gute Coaching-Fragen sind, wie bereits erwähnt, das Herzstück eines erfolgreichen Coaching-Prozesses.

Wenn man sorgfältig auf die Bedürfnisse des Coachees eingeht, kann man Fragen stellen, die transformative Ergebnisse ermöglichen.

Coaching ist eine Kunst, und die richtigen Fragen zu stellen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ein Coach entwickeln kann.

Sie sind nicht willkürlich. Die Fragen sollten sowohl zur Situation als auch zur Persönlichkeit des Klienten passen.

Es ist auch wichtig, den Gedanken genügend Raum zu geben. „Was wäre, wenn …“: Diese Frage ist im Coaching durchaus üblich.

Diese sollten auch nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Sie erfordern eine detaillierte Antwort.

Ziel ist es schließlich, dass sich der Klient intensiv mit der Problemstellung auseinandersetzt. Je komplexer und vielschichtiger die Frage ist, desto besser.

 

Wie stellt man Coaching-Fragen richtig?

Idealerweise von Angesicht zu Angesicht. Alternativ per Videokonferenz.

Außerdem ist Fingerspitzengefühl gefragt. Statt zu fragen, ob sich der Klient für eine Fehlentscheidung schämt, ist es sinnvoller, vorausschauend zu fragen: „Was würden Sie heute anders machen?“

Hier 5 Beispiele wie Sie vorgehen können:

  1. Offene Fragen stellen: Offene Fragen beginnen meist mit „Wie“, „Was“ oder „Warum“. Sie regen zu ausführlichen Antworten und tieferem Nachdenken an. Vermeiden Sie geschlossene Fragen, die nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können.
  2. Neutrale Fragen stellen: Formulieren Sie die Fragen neutral und wertfrei, um unvoreingenommene Antworten zu erhalten.
  3. Aktives Zuhören: Seien Sie präsent und aufmerksam, wenn der Kunde antwortet. Das zeigt Respekt und Interesse und hilft, gezielt nachzufragen.
  4. Klar und präzise sein: Vermeiden Sie komplizierte oder unklare Fragen. Klare und präzise Fragen führen zu klaren und präzisen Antworten.
  5. Zeit geben: Geben Sie dem Klienten genügend Zeit, um über die Frage nachzudenken und eine Antwort zu formulieren. Übereilen Sie den Prozess nicht.

Gut gestellte Fragen während des Coachings können Folgendes bewirken:

  1. Selbstbewusstsein fördern: Gut gestellte Fragen helfen dem Klienten, tief in sich hineinzuschauen und eigene Antworten zu finden. Das stärkt das Selbstvertrauen und die Eigenverantwortung.

– Welche Ihrer Stärken können Sie nutzen, um dieses Ziel zu erreichen?

– Wie können Sie das Vertrauen in Ihre Fähigkeiten stärken?

 

  1. Neue Perspektiven eröffnen: Fragen können helfen, festgefahrene Denkmuster aufzubrechen und neue Perspektiven zu eröffnen. Sie ermutigen den Klienten, über den Tellerrand zu schauen und kreative Lösungen zu entwickeln.

– Was ist das Wichtigste in Ihrem Leben?

– Warum ist dieses Ziel für Sie so wichtig?

 

  1. Klärung und Fokussierung: Mit gezielten Fragen können Coaches ihren Klienten helfen, Klarheit über ihre Ziele, Werte und Prioritäten zu gewinnen. Dies fördert ein fokussiertes und zielgerichtetes Vorgehen.

– Was sind die größten Hindernisse, auf die Sie stoßen?

– Welche Schritte könnten Sie unternehmen, um diese Hindernisse zu überwinden?

 

  1. Selbstreflexion fördern: Fragen regen zur Selbstreflexion an und helfen den Klienten, sich ihrer Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen bewusst zu werden. Dies ist ein wichtiger Schritt in der persönlichen Entwicklung.

– Was hat Sie dazu bewogen, heute hierher zu kommen?“

– Welche Ereignisse haben Sie dazu gebracht, diese Entscheidung zu treffen?

 

  1. Unterstützung beim Setzen und Verfolgen von Zielen: Effektive Fragen helfen den Klienten, realistische und erreichbare Ziele zu setzen und ihre Fortschritte zu überwachen.

– Was möchten Sie in den nächsten sechs Monaten erreichen?

– Was ist Ihr ideales Ergebnis?

 

Fazit: Coaching-Fragen sind mächtige Werkzeuge, die helfen können, Klarheit, Fokus und Motivation zu schaffen.

Mit der richtigen Fragetechnik können Coaches ihren Klienten zu tieferen Einsichten und effektiveren Lösungen verhelfen.

 

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