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Teamcoaching – was funktionierende und zukunftsfähige Teams ausmacht

„If you want to go fast, go alone. If you want to go far, go together.“

Dieses afrikanische Sprichwort bringt auf den Punkt, warum Teamarbeit in unserer heutigen Arbeitswelt unverzichtbar ist: Die Aufgaben, mit denen Organisationen heute konfrontiert sind, sind zu komplex, zu dynamisch und zu vernetzt, um sie im Alleingang zu bewältigen. Gleichzeitig wissen wir: Teamarbeit birgt nicht nur Chancen – sondern auch Herausforderungen.

Teamcoaching setzt genau hier an: Es unterstützt Teams dabei, ihre Zusammenarbeit zu reflektieren, sich weiterzuentwickeln – und zukunftsfähig zu werden.


Was funktionierende Teams ausmacht

Funktionierende Teams entstehen nicht zufällig. Sie basieren auf einer Reihe von Faktoren, die sowohl in der Forschung als auch in der Praxis als wesentlich gelten. Besonders prägnant zeigt das das Modell von Patrick Lencioni:

  • Vertrauen: Die Grundlage für Offenheit, Feedback und gemeinsame Verantwortung.
  • Konfliktfähigkeit: Teams müssen lernen, Spannungen produktiv zu nutzen.
  • Commitment: Klarheit über gemeinsame Ziele und individuelle Beiträge.
  • Verantwortung: Jede:r steht für seinen Teil ein – ohne Schuldzuweisungen.
  • Ergebnisse (Performance): Entstehen erst, wenn die Basis stimmt.

👉 Performance ist kein Anfangspunkt – sie ist das Resultat stabiler Teamdynamiken.


Was zukunftsfähige Teams brauchen

Ein funktionierendes Team ist nicht automatisch auch zukunftsfähig. In einer Welt, die sich ständig verändert, braucht es mehr:

Zukunftsfähigkeit bedeutet die Fähigkeit, sich kontinuierlich zu hinterfragen, zu reflektieren und anzupassen.

Aus der Erfahrung im Teamcoaching und auf Basis wissenschaftlicher Modelle (z. B. Salas et al., 2015) lassen sich zentrale Zukunftskompetenzen ableiten:

  • Selbstreflexion und Lernbereitschaft
  • Flexibilität & Anpassungsfähigkeit
  • Emotionale Intelligenz & Resilienz
  • Innovationskraft & Entscheidungsfähigkeit
  • Kollektive Verantwortung & Kommunikation auf Augenhöhe

Besonders wichtig ist dabei das Verständnis von Teamresilienz: Diese ist nicht einfach der Durchschnitt der individuellen Widerstandskraft – sie entsteht durch gegenseitige Unterstützung, das Ausgleichen von Schwächen und ein gemeinsames Wertefundament. Oder wie ein weiteres Sprichwort sagt:

„Ein Bambus biegt sich – aber er bricht nicht.“


Theoretische Fundierung trifft Praxiserfahrung

Eine fundierte Grundlage bietet der Review von Salas et al. (2015), der neun Einflussfaktoren auf Teamarbeit zusammenfasst. In der Praxis bestätigen sich insbesondere folgende sechs Faktoren immer wieder als erfolgskritisch:

1. Teamzusammensetzung

Die Frage ist nicht nur wer verfügbar ist, sondern welche Kompetenzen und Haltungen für das Ziel erforderlich sind. Diversität fördert Perspektivenvielfalt – wenn sie bewusst gestaltet wird.

2. Kooperation

Nicht jeder Mensch ist teamorientiert. Ein kooperativer Arbeitsstil, Rollenbewusstsein und gegenseitige Unterstützung sind keine Selbstläufer, sondern müssen entwickelt und moderiert werden.

3. Kommunikation

Gute Kommunikation braucht Klarheit, aber nicht zwingend Komplexität. Statt „Closed-Loop-Prozesse“ à la Checklisten geht es häufig um einfache Regeln: Wofür nutzen wir welchen Kanal? Wann geben wir Rückmeldung? Was gehört in den Betreff?

4. Konfliktmanagement

Konflikte sind normal – aber sie dürfen nicht unter den Teppich gekehrt werden. Gute Führung erkennt frühe Signale, schafft Raum für Klärung und fördert ein Klima, in dem Konflikte produktiv bearbeitet werden können.

5. Teamkultur

Teamkultur entsteht durch gemeinsames Erleben, gemeinsame Werte und Rituale. Führungskräfte haben hier eine Vorbildfunktion – aber auch jedes Teammitglied trägt Verantwortung.

6. Coaching

Teamcoaching ist kein „Feuerwehr-Einsatz“, sondern ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess. Es lohnt sich, regelmäßig innezuhalten, zu reflektieren und gemeinsam weiterzudenken – auch ohne akuten Krisenfall.


Die Rolle der Führungskraft

Führung ist der zentrale Hebel in der Teamentwicklung. Gute Führung schafft Orientierung, ermöglicht Reflexion – und nimmt sich selbst nicht aus der Verantwortung. Dabei geht es nicht um Kontrolle, sondern um Gestaltung:

  • Was brauchen meine Mitarbeitenden, um ihr Potenzial zu entfalten?
  • Wie gehe ich mit Konflikten um?
  • Lebe ich die Werte vor, die ich erwarte?

Zunehmend wird auch das Konzept der geteilten Führung diskutiert – insbesondere in agilen Strukturen. Doch auch hier gilt: Nur wer Verantwortung teilt und kommuniziert, kann gemeinsam wachsen. Vertrauen, Transparenz und das Loslassen von Machtspielen sind dabei essenziell.


Coaching als Prävention – nicht nur als Reparatur

Erfahrungsgemäß werden Teamcoachings häufig dann beauftragt, wenn es bereits „weh tut“. Doch sinnvoll ist ein präventiver Ansatz: Mindestens einmal im Jahr innehalten, reflektieren, entwickeln. Denn wie bei Karies gilt: Wenn der Schmerz einsetzt, ist der Schaden meist schon da.

Ein gutes Teamcoaching beginnt mit einer Standortanalyse, bezieht die Führungskraft ein und schafft Entwicklungsschritte, die individuell, systemisch und praxisnah sind. Es geht darum, Vertrauen zu stärken, Blockaden zu lösen und Zusammenarbeit zukunftsfähig zu machen.


Fazit: Zukunft gestalten – gemeinsam

Funktionierende Teams entstehen nicht von allein. Zukunftsfähige Teams brauchen:

  • Struktur, Reflexion und gemeinsame Werte
  • Führung, die fördert statt kontrolliert
  • Kommunikation, die verbindet – nicht verwaltet
  • Coaching, das Entwicklung ermöglicht – nicht nur Probleme löst

Teamcoaching ist keine Maßnahme, es ist eine Haltung: Entwicklung im Dialog.


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