Organisationsentwicklung in Krisenzeiten – Orientierung, Wandel und neue Wege

Krisen – ob pandemisch, geopolitisch oder wirtschaftlich – sind längst kein Ausnahmezustand mehr, sondern Teil einer neuen Realität. Sie stellen Organisationen vor die Herausforderung, sich ständig neu auszurichten, stabil zu bleiben und zugleich offen für Wandel zu sein. Gerade in unsicheren Zeiten zeigt sich: Organisationsentwicklung ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit.

Doch wie können Organisationen in Krisenzeiten nicht nur reagieren, sondern sich sinnvoll weiterentwickeln? Welche Strukturen, Haltungen und Prozesse machen sie widerstandsfähig und zukunftsfähig? Und welche Rolle spielen dabei Führung, Kultur – und ein verändertes Menschenbild?


Krisen als Katalysatoren für Entwicklung

Krisen wirken oft wie ein Vergrößerungsglas: Sie machen Schwächen sichtbar, die im Alltag leicht übersehen werden – und erzeugen den nötigen Druck, um Veränderungen anzustoßen. Gleichzeitig lösen sie Verunsicherung aus. Bestehende Routinen greifen nicht mehr, die Zukunft ist ungewiss.

In solchen Phasen brauchen Organisationen Orientierung, Reflexion und Handlungsfähigkeit – auf struktureller, kultureller und individueller Ebene.

Organisationsentwicklung bietet hierfür einen Rahmen: Sie schafft Räume, in denen reflektiert, neu gedacht und gemeinsam entschieden werden kann. Dabei geht es nicht um Change um des Wandels willen – sondern um eine bewusste Weiterentwicklung von Haltung, Struktur und Zusammenarbeit.


Laloux und die evolutionären Stufen von Organisationen

Ein hilfreicher Bezugsrahmen für die Betrachtung organisationaler Reife und Wandlungsfähigkeit ist das Modell von Frédéric Laloux, bekannt aus Reinventing Organizations (2014). Er beschreibt verschiedene Entwicklungsstufen von Organisationen – farblich codiert – die mit bestimmten Wertesystemen, Führungsbildern und Organisationsformen einhergehen:

  • 🔴 Rote Organisationen (Impulsiv): Macht- und Angstgesteuert (z. B. Gangs, frühe Stammesorganisationen)
  • 🟠 Orange Organisationen (Leistungsorientiert): Hierarchie, Effizienz, Wettbewerb – klassisch im Managementdenken
  • 🟢 Grüne Organisationen (Plura-liberal): Werteorientiert, partizipativ, familienähnliche Kultur
  • 🔵 Türkise Organisationen (Evolutionär): Selbstführung, Ganzheit, Sinn als Leitprinzip

In Krisenzeiten zeigt sich häufig, auf welcher Stufe eine Organisation tatsächlich agiert – unabhängig von ihrem Selbstbild. Unter Druck verfallen viele Unternehmen in alte, hierarchische Muster (Orange/Rot), obwohl sie sich als partizipativ und modern verstehen (Grün).

Die Frage ist also nicht nur: Wie gut funktionieren wir gerade? Sondern: Wie entwicklungsfähig sind wir unter Stress?


Organisationsentwicklung heißt: Haltung entwickeln, nicht nur Strukturen anpassen

Viele Krisenmaßnahmen in Unternehmen konzentrieren sich auf Struktur und Effizienz: Reorganisation, Budgetkürzungen, Digitalisierungsschübe. Das mag kurzfristig nötig sein – greift aber zu kurz, wenn die Kultur nicht mitgezogen wird.

Nach Laloux entsteht echte Entwicklung dort, wo Organisationen beginnen,

  • auf Selbstorganisation zu vertrauen (statt Kontrolle zu verschärfen),
  • Ganzheitlichkeit zuzulassen (statt Menschen auf Rollen zu reduzieren),
  • und Sinnorientierung zu stärken (statt nur auf Kennzahlen zu schauen).

Das bedeutet: Organisationsentwicklung in Krisenzeiten ist kein Reparaturbetrieb, sondern ein kultureller und emotionaler Prozess, der alle Ebenen betrifft – von der Führung über Teams bis zur Kommunikation.


Drei zentrale Entwicklungshebel in der Krise

1. Führung neu denken

In der Krise wird Führung oft als „Starke Hand“ missverstanden. Doch moderne Führung bedeutet nicht, alles zu wissen – sondern Unsicherheit zu moderieren, Vertrauen zu schaffen und Raum für Beteiligung zu lassen. Führungskräfte sind weniger Entscheider:innen, mehr Raumhalter:innen.

2. Teamarbeit bewusst stärken

Teams sind die Orte, an denen Organisation „gelebte Realität“ wird. In Krisenzeiten brauchen Teams Klarheit, Stabilität – aber auch Raum für gemeinsame Reflexion, das Bearbeiten von Konflikten und das Erproben neuer Wege.

3. Sinn und Richtung klären

Krisen rufen die Frage nach dem „Warum“ stärker denn je auf. Mitarbeitende wollen verstehen: Wofür tun wir das alles? Was ist unser Beitrag? Eine klare Vision und die Fähigkeit, diese immer wieder neu zu verankern, ist ein zentraler Stabilitätsfaktor.


Fazit: Organisationen wachsen an ihrer inneren Reife – nicht an äußeren Strukturen

In Krisenzeiten zeigt sich, was Organisationen wirklich ausmacht. Wer ausschließlich an Symptomen arbeitet, bleibt reaktiv. Wer es wagt, tiefer zu schauen – in Haltungen, Kommunikationsmuster, Führungsverständnis und Sinnfragen – eröffnet echte Entwicklung.

Organisationsentwicklung ist kein Projekt, sondern ein Prozess mit Haltung. Und genau darin liegt ihre Kraft: Sie befähigt Menschen, gemeinsam Orientierung zu finden, Verantwortung zu übernehmen – und selbst in der Krise handlungsfähig zu bleiben.

👉 Übrigens: Das ICO bietet eine fundierte Ausbildung in systemischem Change Management & Organisationsentwicklung – für alle, die Wandel nicht nur begleiten, sondern wirksam gestalten wollen: https://ico-online.de/ausbildungen/ausbildung-change-management-organisationsberatung/

Teamcoaching – was funktionierende und zukunftsfähige Teams ausmacht

„If you want to go fast, go alone. If you want to go far, go together.“

Dieses afrikanische Sprichwort bringt auf den Punkt, warum Teamarbeit in unserer heutigen Arbeitswelt unverzichtbar ist: Die Aufgaben, mit denen Organisationen heute konfrontiert sind, sind zu komplex, zu dynamisch und zu vernetzt, um sie im Alleingang zu bewältigen. Gleichzeitig wissen wir: Teamarbeit birgt nicht nur Chancen – sondern auch Herausforderungen.

Teamcoaching setzt genau hier an: Es unterstützt Teams dabei, ihre Zusammenarbeit zu reflektieren, sich weiterzuentwickeln – und zukunftsfähig zu werden.


Was funktionierende Teams ausmacht

Funktionierende Teams entstehen nicht zufällig. Sie basieren auf einer Reihe von Faktoren, die sowohl in der Forschung als auch in der Praxis als wesentlich gelten. Besonders prägnant zeigt das das Modell von Patrick Lencioni:

  • Vertrauen: Die Grundlage für Offenheit, Feedback und gemeinsame Verantwortung.
  • Konfliktfähigkeit: Teams müssen lernen, Spannungen produktiv zu nutzen.
  • Commitment: Klarheit über gemeinsame Ziele und individuelle Beiträge.
  • Verantwortung: Jede:r steht für seinen Teil ein – ohne Schuldzuweisungen.
  • Ergebnisse (Performance): Entstehen erst, wenn die Basis stimmt.

👉 Performance ist kein Anfangspunkt – sie ist das Resultat stabiler Teamdynamiken.


Was zukunftsfähige Teams brauchen

Ein funktionierendes Team ist nicht automatisch auch zukunftsfähig. In einer Welt, die sich ständig verändert, braucht es mehr:

Zukunftsfähigkeit bedeutet die Fähigkeit, sich kontinuierlich zu hinterfragen, zu reflektieren und anzupassen.

Aus der Erfahrung im Teamcoaching und auf Basis wissenschaftlicher Modelle (z. B. Salas et al., 2015) lassen sich zentrale Zukunftskompetenzen ableiten:

  • Selbstreflexion und Lernbereitschaft
  • Flexibilität & Anpassungsfähigkeit
  • Emotionale Intelligenz & Resilienz
  • Innovationskraft & Entscheidungsfähigkeit
  • Kollektive Verantwortung & Kommunikation auf Augenhöhe

Besonders wichtig ist dabei das Verständnis von Teamresilienz: Diese ist nicht einfach der Durchschnitt der individuellen Widerstandskraft – sie entsteht durch gegenseitige Unterstützung, das Ausgleichen von Schwächen und ein gemeinsames Wertefundament. Oder wie ein weiteres Sprichwort sagt:

„Ein Bambus biegt sich – aber er bricht nicht.“


Theoretische Fundierung trifft Praxiserfahrung

Eine fundierte Grundlage bietet der Review von Salas et al. (2015), der neun Einflussfaktoren auf Teamarbeit zusammenfasst. In der Praxis bestätigen sich insbesondere folgende sechs Faktoren immer wieder als erfolgskritisch:

1. Teamzusammensetzung

Die Frage ist nicht nur wer verfügbar ist, sondern welche Kompetenzen und Haltungen für das Ziel erforderlich sind. Diversität fördert Perspektivenvielfalt – wenn sie bewusst gestaltet wird.

2. Kooperation

Nicht jeder Mensch ist teamorientiert. Ein kooperativer Arbeitsstil, Rollenbewusstsein und gegenseitige Unterstützung sind keine Selbstläufer, sondern müssen entwickelt und moderiert werden.

3. Kommunikation

Gute Kommunikation braucht Klarheit, aber nicht zwingend Komplexität. Statt „Closed-Loop-Prozesse“ à la Checklisten geht es häufig um einfache Regeln: Wofür nutzen wir welchen Kanal? Wann geben wir Rückmeldung? Was gehört in den Betreff?

4. Konfliktmanagement

Konflikte sind normal – aber sie dürfen nicht unter den Teppich gekehrt werden. Gute Führung erkennt frühe Signale, schafft Raum für Klärung und fördert ein Klima, in dem Konflikte produktiv bearbeitet werden können.

5. Teamkultur

Teamkultur entsteht durch gemeinsames Erleben, gemeinsame Werte und Rituale. Führungskräfte haben hier eine Vorbildfunktion – aber auch jedes Teammitglied trägt Verantwortung.

6. Coaching

Teamcoaching ist kein „Feuerwehr-Einsatz“, sondern ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess. Es lohnt sich, regelmäßig innezuhalten, zu reflektieren und gemeinsam weiterzudenken – auch ohne akuten Krisenfall.


Die Rolle der Führungskraft

Führung ist der zentrale Hebel in der Teamentwicklung. Gute Führung schafft Orientierung, ermöglicht Reflexion – und nimmt sich selbst nicht aus der Verantwortung. Dabei geht es nicht um Kontrolle, sondern um Gestaltung:

  • Was brauchen meine Mitarbeitenden, um ihr Potenzial zu entfalten?
  • Wie gehe ich mit Konflikten um?
  • Lebe ich die Werte vor, die ich erwarte?

Zunehmend wird auch das Konzept der geteilten Führung diskutiert – insbesondere in agilen Strukturen. Doch auch hier gilt: Nur wer Verantwortung teilt und kommuniziert, kann gemeinsam wachsen. Vertrauen, Transparenz und das Loslassen von Machtspielen sind dabei essenziell.


Coaching als Prävention – nicht nur als Reparatur

Erfahrungsgemäß werden Teamcoachings häufig dann beauftragt, wenn es bereits „weh tut“. Doch sinnvoll ist ein präventiver Ansatz: Mindestens einmal im Jahr innehalten, reflektieren, entwickeln. Denn wie bei Karies gilt: Wenn der Schmerz einsetzt, ist der Schaden meist schon da.

Ein gutes Teamcoaching beginnt mit einer Standortanalyse, bezieht die Führungskraft ein und schafft Entwicklungsschritte, die individuell, systemisch und praxisnah sind. Es geht darum, Vertrauen zu stärken, Blockaden zu lösen und Zusammenarbeit zukunftsfähig zu machen.


Fazit: Zukunft gestalten – gemeinsam

Funktionierende Teams entstehen nicht von allein. Zukunftsfähige Teams brauchen:

  • Struktur, Reflexion und gemeinsame Werte
  • Führung, die fördert statt kontrolliert
  • Kommunikation, die verbindet – nicht verwaltet
  • Coaching, das Entwicklung ermöglicht – nicht nur Probleme löst

Teamcoaching ist keine Maßnahme, es ist eine Haltung: Entwicklung im Dialog.


📩 Möchten Sie Ihr Team zukunftsfähig aufstellen oder einen Team-Coachingprozess starten?
Wir unterstützen Sie gerne – mit Erfahrung, Struktur und Herz.

📌 Du begleitest Teams in Veränderungsprozessen und möchtest deine Kompetenzen vertiefen?
Dann ist unsere Ausbildung genau das Richtige für dich.

👉 Das ICO bietet eine fundierte, praxisnahe Ausbildung in systemischer Team- und Organisationsentwicklung – speziell für Fach- und Führungskräfte, Berater:innen und Coaches, die Teams professionell entwickeln und durch Wandel begleiten möchten.

🔗 Mehr Infos findest du hier: https://ico-online.de/ausbildungen/ausbildung-zum-systemischen-teamcoach/

Mehr als nur Worte: Die Bedeutung von Fragen im Coaching

Was macht eine Frage im Coaching kraftvoll? In unserem neuen Blogbeitrag geht es darum, wie Haltung und echte Neugier den Unterschied machen – und wie Sie mit den richtigen Fragen die Selbstreflexion Ihrer Coachees anregen.

Was Fragen mit einer systemischeren Haltung zu tun haben

Die Wirksamkeit des Fragestellens ergibt sich nicht nur daraus, dass eine Frage einfach gestellt wird, sondern vor allem aus der Haltung, die hinter dem Fragestellen steht. Anders gesagt: Selbst die beste Frage kann ihre Wirkung verlieren, wenn der Klient oder die Klientin den Eindruck hat, der Coach interessiert sich nicht wirklich für die Antwort. Dies führt zu den ersten beiden wichtigen Haltungselementen: Neugier und Wertschätzung. Eine wertschätzende Neugier, die als aufrichtiges Interesse wahrgenommen wird, erhöht die Wirksamkeit der Frage erheblich.

Neugier und Nicht-Wissen als Haltungselemente

Ob diese Haltung gegeben ist, erkennt der Coach daran, ob ihn die Antwort des Klienten oder der Klientin tatsächlich interessiert. Es kann problematisch sein, wenn der Coach glaubt, die „richtige“ Antwort bereits zu kennen. Deshalb ist das Nicht-Wissen, die geschulte Inkompetenz, eine entscheidende Basis für das Stellen von Fragen, die aus einer Haltung der wertschätzenden Neugier resultieren. Wenn der Coach davon ausgeht, die Antwort schon zu wissen, könnte das bereits in der Formulierung der Frage durchscheinen, was im Extremfall zu Suggestivfragen führen kann.

Hypothesenbildung im systemischen Kontext

Das Prinzip des Nicht-Wissens steht in enger Verbindung mit der Hypothesenbildung im systemischen Coaching. Antworten des Coachee helfen dem Coach, Hypothesen zu entwickeln, die mit weiteren Fragen überprüft werden können. Sollte sich eine Hypothese als nicht zutreffend oder nützlich für die Klientin erweisen, so hat der Coach durch das Stellen von Fragen dennoch keinen Schaden angerichtet – vorausgesetzt, er bleibt flexibel und beharrt nicht auf seiner Annahme.

Fragen als Ausdruck beraterischer Bescheidenheit

Die Entwicklung und Überprüfung von Hypothesen durch Fragen spiegelt die Bescheidenheit des Beraters wider. Ein systemischer Coach geht davon aus, dass er niemals genug über die Zusammenhänge weiß und lebende Systeme nicht direkt steuern kann. Dies führt zum Konzept der Steuerungsillusion: Da direkte Steuerung von geschlossenen, selbstorganisierten Systemen nicht funktioniert, bleibt nur die Möglichkeit, das System des Klienten zu irritieren und zu stören.

Systemische Fragen und die Konstruktion von Wirklichkeiten

Systemische Fragen haben das Potenzial, die Klientin bei der Konstruktion ihrer Wirklichkeit zu stören – insbesondere dann, wenn das Problem durch diese Konstruktion erst entsteht. Wenn Fragen dem Klienten helfen, andere Denkmuster zu entwickeln und diese annehmbar sind, dann kommen gewohnte Denkstrukturen in Bewegung.

Verwirrung als Auslöser für Veränderung

Wenn Denkmuster, die das Problem hervorgebracht haben, in Frage gestellt werden, kann es beim Klienten oder bei der Klientin zu Verwirrung kommen – ein Anzeichen dafür, dass ein Veränderungsprozess begonnen hat. Das Problem beginnt sich aufzulösen und erste Lösungsideen werden sichtbar, weil die Fragen den Möglichkeitsraum erweitert haben.

Fragen als Mittel zur Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten

Fragen bieten die Möglichkeit, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und erweitern so die Beobachtungs- und Handlungsoptionen. Eine humorvolle Haltung des Coaches kann es der Klientin insbesondere bei provokativen oder ‚verrückten‘ Fragen erleichtern, diesen nachzugehen – und sei es zunächst nur spielerisch.

Fragen aktivieren Ressourcen und fördern Lösungen

Fragen erweitern nicht nur den Möglichkeitsraum, sondern aktivieren auch die Ressourcen des Klienten und richten den Fokus auf Lösungen. Ein systemischer Coach versucht, durch gezielte Fragen Ressourcen des Klienten zu entdecken und diese zu aktivieren – beispielsweise durch das Erfragen von Ausnahmen vom Problem.

Fragen nach Ausnahmen und die Wunderfrage

Eine lösungsfokussierte Haltung zeigt sich darin, dass der Coach nicht nur Fragen zum Problem stellt, sondern auch den Blick der Coachee auf mögliche Lösungen lenkt. Ein klassisches Werkzeug der Lösungsfokussierung ist die Wunderfrage, die hilft, gedanklich von der Problemorientierung hin zu Lösungen zu gelangen.

Der Fokus auf den Kontext und zirkuläre Muster

Ein weiterer Fokus systemischer Fragen liegt auf dem Kontext und den zirkulären Mustern im Verhalten. Diese Fragen setzen einen Kontrapunkt zur gängigen, personalisierenden Beobachtung und Ursachenzuschreibung. Beispiele hierfür sind Fragen im Rahmen der Kontextanalyse oder die sogenannte Verschlimmerungsfrage.

Fragen als Beobachtungswerkzeug für Coach und Coachee

Durch den Coachingprozess entsteht ein soziales System, in dem der Coach und der/die Coachee gemeinsam beobachten, wie das Problem beobachtet wird. Durch diese „Beobachtung zweiter Ordnung“ werden die blinden Flecken der ersten Beobachtung sichtbar, was die Möglichkeit für neue Perspektiven schafft.

Neutralität und Fragen als Arbeitswerkzeug

Fragen ermöglichen es dem Coach, inhaltlich neutral zu bleiben und problemneutral zu agieren. Der Coach fördert Veränderungsneutralität, indem er den Klienten dazu bringt, über die Fragen nachzudenken, anstatt die Arbeit selbst zu machen. Die Beziehungsneutralität wird durch die gezielte Verteilung der Aufmerksamkeit auf alle Beteiligten in Mehrpersonen-Konstellationen gestärkt.

 

Austausch, Wachstum, Inspiration: Angebote für die Teilnehmende der ICO-Ausbildungen ✨

Über die ICO-Community 🌍

Die ICO-Community ist ein Netzwerk für Absolvent:innen und aktuelle Teilnehmende der ICO-Ausbildungsprogramme. Es bietet langfristigen Austausch, Vernetzung und gegenseitige Unterstützung.

Was bietet die Community?

  • 🤝 Regelmäßiger Austausch: Intervision, Coaching-Abende und das Coaching-Café.
  • 📚 Weiterentwicklung: Fortbildungen, Vertiefungsmodule und Impulsvorträge.
  • 🌟 Vernetzung: Alumni-Treffen und thematische Workshops.

Die ICO-Community ist deine berufliche Heimat, wenn du dein systemisches Wissen vertiefen und dich kontinuierlich weiterentwickeln möchtest.

Hier findet ihr alle Informationen zu den Angeboten und Terminen 2025, wie der Intervision 🤝, der Coaching-Methoden-Werkstatt 🛠️, dem Coaching-Café ☕ und weiteren Events.

  1. Intervision 🤝

„Kollegiale Beratung & Austausch“
Diskutiere Fachfragen, berate dich kollegial und erweitere dein Netzwerk. 🌐

👥 Wer kann teilnehmen?
Für Teilnehmende und Absolvent:innen aller ICO-Ausbildungen (Change Management, Teamcoaching, Systemisches Coaching).

Maximale TN-Anzahl: 16

📅 Termine 2025:

Zeiten: Freitags 15:00 – 19:00 Uhr, Samstags 13:00 – 17:00 Uhr
📍 Ort: ICO Institut im Martinipark, Augsburg

 

  1. Coaching-Methoden-Werkstatt 🛠️

„1 Abend – 1 Methode“
Erweitere dein Coaching-Toolset, lerne neue Methoden kennen und vertiefe bekannte Techniken. 🎯

Was erwartet dich?

  • 📌 1 Methode/Modell pro Abend: Vertiefung von neuen oder bewährten Coaching-Methoden.
  • 🎭 Aktive Praxis: Übungseinheiten als Coach, Coachee und Beobachter.
  • 💬 Reflexion und Austausch: Feedback und kollegiale Impulse.
  • 📚 Kontinuierliches Lernen: Regelmäßige Abende fördern deine Entwicklung.

👥 Wer kann teilnehmen?
Teilnehmende & Absolvent:innen der systemischen Coaching-Ausbildung des ICO-Instituts.

Maximale TN-Anzahl: 16

📅 Termine 2025:

Zeiten: Online, 18:00 – 20:00 Uhr

  1. Coaching-Café

Tauche in die Praxis ein, schärfe deine Coaching-Fähigkeiten und erhalte wertvolles Feedback. 🧐

👥 Wer kann teilnehmen?
Für (angehende) Coaches und Absolvent:innen der systemischen Coaching-Ausbildung am ICO.

Maximale TN-Anzahl: 16

📅 Termine 2025:

Zeiten: Online, 18:00 – 20:00 Uhr

  1. Impuls-Vorträge 🎙️

„Aktuelle Themen & neue Perspektiven“
Freut euch auf spannende Vorträge zu systemischer Beratung, Coaching, Organisationsentwicklung und Change Management. 💼

🎯 Nächster Vortrag:

  • 🗓️ 29.01.2025: „Eine Portion Glück bitte. Kann man Optimismus lernen?“ 🍀
    Vortrag von Raimund Schöll (Online)

Maximale TN-Anzahl: 46

👉 Anmeldung über Eventbrite

  1. ICO-Community-Treffen 🌟

Trefft euch alle 2–3 Jahre zum Austausch und zur Vernetzung mit anderen Community-Mitgliedern.

📅 Nächster Termin: TBA

 

📢 Bleib informiert

Folge der ICO-LinkedIn-Seite für aktuelle Neuigkeiten und Termine.

 

Systemisches Teamcoaching: Die Schlüsselrolle in der modernen Teamentwicklung

In einer sich ständig verändernden Arbeitswelt sind Teams das Herzstück erfolgreicher Unternehmen. Doch was passiert, wenn die Zusammenarbeit nicht reibungslos funktioniert? Kommunikationsprobleme, unklare Ziele oder ungelöste Konflikte können die Produktivität und das Arbeitsklima erheblich beeinträchtigen. Hier setzt Teamcoaching an – insbesondere das systemische Teamcoaching, das die Beziehungen und Dynamiken im Team ganzheitlich betrachtet.

Ein Team-Coach übernimmt eine zentrale Rolle in der Teamentwicklung: Er hilft Teams dabei, Herausforderungen zu meistern, Potenziale zu entfalten und ihre Zusammenarbeit zu stärken. In diesem Artikel zeigen wir, warum Teamcoaching und systemisches Teamcoaching wichtige Elemente moderner Weiterbildungsstrategien sind und wie ein Team-Coach Teams dabei unterstützt, ihr volles Potenzial zu entfalten.

  1. Was ist Teamcoaching?

Teamcoaching ist ein Prozess, bei dem ein Team-Coach Teams begleitet, um ihre Zusammenarbeit, Kommunikation und Zielerreichung zu verbessern. Anders als klassische Weiterbildungen konzentriert sich Teamcoaching auf die Dynamik innerhalb des Teams und darauf, wie die Teammitglieder effektiv zusammenarbeiten können.

Beim systemischen Teamcoaching liegt der Fokus darauf, das Team als Teil eines größeren Systems zu betrachten – also die Wechselwirkungen zwischen den Teammitgliedern, der Organisation und der Umwelt zu analysieren und zu optimieren. Ziel ist es, die Zusammenarbeit nicht nur kurzfristig zu verbessern, sondern nachhaltig auf allen Ebenen des Teams zu stärken.

  1. Die Rolle des Team-Coaches in der Teamentwicklung

Ein Team-Coach ist ein Begleiter, der Teams dabei unterstützt, ihre Stärken zu nutzen und Herausforderungen konstruktiv zu meistern. Seine Aufgaben umfassen:

  • Kommunikation verbessern: Der Team-Coach hilft, klare und wertschätzende Kommunikation zu fördern, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Konflikte moderieren: Teamcoaching bietet Raum, um Spannungen anzusprechen und Konflikte nachhaltig zu lösen.
  • Rollen und Ziele klären: Der Coach unterstützt dabei, dass jedes Teammitglied seine Verantwortung kennt und die Teamziele im Fokus stehen.

Beim systemischen Teamcoaching geht es darüber hinaus darum, die Beziehungen und Muster im Team zu reflektieren und Veränderungen gezielt anzustoßen.

  1. Warum ist Teamcoaching – insbesondere systemisches Teamcoaching – so wichtig?

Teamcoaching, vor allem in seiner systemischen Form, bringt Teams in die Lage, ihre Zusammenarbeit nachhaltig zu verbessern. Die Vorteile sind vielfältig:

  • Effektivere Teamarbeit: Klare Ziele und verbesserte Kommunikation steigern die Produktivität.
  • Nachhaltige Konfliktlösung: Systemisches Teamcoaching geht tiefer, indem es nicht nur Symptome, sondern auch Ursachen von Konflikten adressiert.
  • Motivation und Engagement: Ein gut funktionierendes Team fühlt sich stärker verbunden und ist motivierter.
  • Innovationskraft stärken: Kreative Lösungen entstehen, wenn Teams in einem offenen, vertrauensvollen Umfeld arbeiten.

Das systemische Teamcoaching trägt dazu bei, komplexe Dynamiken zu durchschauen und so nicht nur kurzfristige, sondern langfristige Verbesserungen zu erreichen.

  1. Methoden im Teamcoaching und systemischen Teamcoaching

Die Werkzeuge eines Team-Coaches variieren je nach Bedarf des Teams. Zu den gängigen Ansätzen gehören:

  • Workshops: Zur Teamentwicklung und zur Klärung von Kommunikations- und Rollenmuster.
  • Systemische Aufstellungen: Diese Methode wird häufig im systemischen Teamcoaching eingesetzt, um Beziehungen und Dynamiken sichtbar zu machen.
  • Moderation von Reflexionsgesprächen: Diese schaffen Raum für offene Kommunikation über Herausforderungen und Lösungsansätze.
  • Teambuilding-Übungen: Spielerische Ansätze zur Stärkung von Vertrauen und Teamgeist.
  • Feedback-Tools: Um die Stärken und Entwicklungspotenziale im Team zu identifizieren.

Die Methoden des systemischen Teamcoachings sind darauf ausgelegt, Teams als Teil eines größeren Ganzen zu betrachten und Veränderungen gezielt zu begleiten.

  1. Wann sollte Teamcoaching eingesetzt werden?

Teamcoaching – insbesondere systemisches Teamcoaching – kann in vielen Situationen einen entscheidenden Unterschied machen:

  • Bei Konflikten im Team: Spannungen und Missverständnisse können konstruktiv bearbeitet werden.
  • Nach Veränderungen: Neue Teammitglieder, Führungswechsel oder Umstrukturierungen stellen Teams oft vor große Herausforderungen.
  • Zur Zielschärfung: Wenn ein Team Schwierigkeiten hat, klare und gemeinsame Ziele zu definieren.
  • Vor wichtigen Projekten: Zur Vorbereitung auf große Herausforderungen oder strategische Meilensteine.
  • Bei stagnierenden Teams: Wenn das Team nicht sein volles Potenzial ausschöpft oder die Motivation nachlässt.

Systemisches Teamcoaching eignet sich besonders, wenn die Ursachen für Schwierigkeiten tief in der Teamdynamik oder der Organisation verwurzelt sind.

Fazit

Ein Team-Coach spielt eine zentrale Rolle in der modernen Teamentwicklung. Durch systemisches Teamcoaching können Teams ihre Zusammenarbeit optimieren, Konflikte nachhaltig lösen und ihre Ziele effektiver erreichen.

In einer Zeit, in der Teamarbeit immer wichtiger wird, ist Teamcoaching eine essenzielle Weiterbildungsmaßnahme für Unternehmen, die das Beste aus ihren Teams herausholen möchten. Investiere in systemisches Teamcoaching und schaffe die Grundlage für langfristigen Erfolg und ein harmonisches Arbeitsklima.

Bereit für den nächsten Schritt?
Erfahre mehr über unsere maßgeschneiderten Programme im Teamcoaching und der Teamentwicklung – kontaktiere uns noch heute und bringe dein Team auf das nächste Level!

 

Fortbildungs-Förderung für Solo-Selbstständige

Mit KOMPASS zu 90% Förderung deiner Weiterbildungs-Maßnahme

Der Europäische Sozialfonds (ESF) hat 2023 das KOMPASS-Programm gestartet, um Solo-Selbstständige gezielt bei ihren beruflichen Herausforderungen zu unterstützen. In Deutschland gibt es rund 2 Millionen Solo-Selbstständige – darunter Coaches, Therapeut:innen, Trainer:innen, Berater:innen und viele andere. In nahezu jeder Branche stehen Einzelunternehmer:innen und Freelancer vor vielfältigen Herausforderungen, die sie täglich meistern müssen.

Mit dem KOMPASS-Programm hast du die Möglichkeit, einen Bildungsgutschein zu beantragen. Nach Abschluss einer vorab gemeldeten Weiterbildung erhältst du bis zu 90 % der Netto-Kosten erstattet – eine großartige Gelegenheit, in deine berufliche Weiterentwicklung zu investieren!

Das KOMPASS-Förderprogramm  zielt darauf ab, Solo-Selbstständigen durch einfache Zugänge zu Qualifizierungsmaßnahmen zu helfen, um ihre Geschäftsmodelle zu stärken und eine zukunftssichere Selbstständigkeit zu ermöglichen.

Solo-Selbstständige können bis zu 4.500 Euro für Weiterbildungen beantragen, die ihren beruflichen Bedürfnissen entsprechen. Die Förderung kann alle zwölf Monate erneut beantragt werden. Zwar ist vor Beginn der Maßnahme ein gewisser bürokratischer Aufwand nötig, dieser ist jedoch überschaubar. Zudem wirst du Schritt für Schritt durch den Prozess geführt.

Diese ICO-Weiterbildungen, erfüllen die Voraussetzungen für eine Förderung durch das KOMPASS-Programm:

An wen richtet sich KOMPASS?

  • KOMPASS richtet sich an Solo-Selbstständige mit Wohnsitz und Tätigkeit in Deutschland, die seit mindestens zwei Jahren am Markt tätig sind, maximal ein Vollzeitäquivalent an Mitarbeitenden beschäftigen und ihre Selbstständigkeit im Haupterwerb betreiben.

❗Ob eine Förderung dann tatsächlich bewilligt wird, ist abhängig von der persönlichen Situation des Selbstständigen und ist grundsätzlich mit einer Anlaufstelle zu besprechen.❗

👉Weitere Informationen findest du auf der offiziellen ESF-KOMPASS-Website:„FAQ für Solo-Selbstständige“.

 

Wie starte ich?

Solo-Selbstständige, die eine Förderung in Anspruch nehmen möchten, können sich an eine der zahlreichen KOMPASS-Anlaufstellen im gesamten Bundesgebiet wenden. Im Rahmen eines kostenfreien Erstgesprächs erhalten Interessierte umfassende Informationen zu Weiterbildungsmaßnahmen, die gezielt auf ihre individuellen Bedürfnisse und beruflichen Anforderungen abgestimmt sind.

Diese persönliche Beratung unterstützt dabei, geeignete Qualifizierungsangebote auszuwählen, die die beruflichen Kompetenzen stärken und die Marktposition nachhaltig verbessern können.

👉 Hier findest du das Verzeichnis der Anlaufstellen!

Good News: Die Systemische Coaching Ausbildung ist durch die European Coaching Association (ECA) zertifiziert!

Große Freude: Wir sind ab sofort anerkanntes Lehrinstitut der European Coaching Association (ECA).  🎉

Diese Zertifizierung ergänzt die bereits bestehenden Anerkennungen durch den Deutschen Verband für Coaching und Training (dvct) sowie durch den Qualitätsring Coaching und Beratung (QRC). Als anerkanntes Ausbildungsinstitut dieser drei Verbände erfüllt das ICO Institut höchste Standards in der Coaching-Ausbildung.

Was bedeutet die ECA-Zertifizierung für unsere Teilnehmenden?

Unsere zertifizierte Ausbildung zum Systemischen Berater & Coach ist von der European Coaching Association (ECA) lizensiert und entspricht den ECA-Weiterbildungsrichtlinien. So erhalten die Teilnehmenden von Anfang an eine umfassende und offiziell anerkannte Qualifikation, die sowohl die fundierte Ausbildung als auch die Professionalität bestätigt – ein entscheidender Vorteil für die berufliche Entwicklung.

Nach erfolgreichem Abschluss der Coaching Ausbildung sind Sie sind berechtigt, die folgende Bezeichnung zu führen:

Systemischer Berater & Coach, ausgebildet nach ECA

oder

Systemischer Berater & Coach, ausgebildet nach den Richtlinien der European Coaching Association

=> Die Zertifizierung zum Systemischen Berater & Coach am ICO Institut inkludiert die Zertifizierung nach den Kriterien der ECA. Sprich: Die Kosten sind bereits in der Ausbildungsgebühr enthalten.

Die Vorteile der internationalen ECA-Zertifizierung

Mit der ECA-Zertifizierung erhalten unsere Absolvent:innen nicht nur einen anerkannten Ausbildungsnachweis, sondern profitieren auch von der hohen Reputation der ECA und den Vorteilen einer international anerkannten Zertifizierung. Diese Zertifizierung bietet unter anderem:

  • Erhöhte Wettbewerbsfähigkeit: Die internationale Anerkennung durch die ECA macht Absolvent:innen sowohl auf dem europäischen als auch auf dem internationalen Coaching-Markt attraktiv und öffnet Türen für berufliche Chancen weltweit.
  • Anerkannte Qualitätsstandards: Die ECA-Zertifizierung bestätigt, dass die Coaches nach höchsten ethischen und professionellen Standards arbeiten – ein Vorteil, der Vertrauen bei Klient:innen und Arbeitgebern schafft.
  • Erweiterte Netzwerkmöglichkeiten: Als ECA-zertifizierte Coaches können Absolvent:innen sich mit einem breiten Netzwerk professioneller Coaches austauschen und sich weiterbilden, um international vernetzt und auf dem neuesten Stand der Entwicklungen im Coaching-Bereich zu bleiben.

Durch die Kombination der ECA-Zertifizierung mit den Anerkennungen als Ausbildungsinstitut durch den Deutschen Verband für Coaching & Training e.V. (dvct e.V.) und des Qualitätsring Coaching & Beratung e.V. (QRC e.V.) erhalten die Teilnehmenden eine besonders hochwertige und vielseitig anerkannte Ausbildung.

Über die European Coaching Association (ECA)

Die ECA ist seit 1994 ein Pionier in der Coaching-Welt und genießt durch ihre langjährige Expertise und ihr Engagement für hohe Coaching-Standards großes Vertrauen. Die Organisation agiert europaweit und darüber hinaus und stellt sicher, dass Coaches mit ECA-Zertifizierung höchste ethische und professionelle Maßstäbe einhalten.

Exklusiv: Sonderkonditionen für die ECA-Mitgliedschaft

Falls sich Absolventen innerhalb von drei Monaten nach ihrer Ausbildung für eine ECA-Mitgliedschaft entscheiden, entfällt für sie die einmalige Aufnahmegebühr von 100 €. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 250 €, und die Mitgliedschaft bietet zahlreiche exklusive Vorteile:

  • Nutzung des ECA-Logos und offizielle Präsentation als ECA-Coach
  • Eintrag in die ECA-Datenbank, um Qualifikationen und Kontaktdaten einem breiten Netzwerk zugänglich zu machen
  • Internationale Anerkennung und Vernetzungsmöglichkeiten mit Coaches aus ganz Europa

Die Mitgliedschaft kann unkompliziert über die Website der ECA beantragt werden, indem das Abschlusszertifikat und einige weitere Unterlagen eingereicht werden.

Eine wertvolle Gelegenheit für Systemische Coachs

Mit der zusätzlichen ECA-Zertifizierung bietet das ICO Institut seinen Absolvent:innen eine umfassende, europaweit und international anerkannte Qualifikation. Die Anerkennung als Ausbildungsinstitut durch dvct, QRC und ECA macht die Coachingausbildung des ICO Instituts besonders attraktiv und stärkt das professionelle Profil der Teilnehmenden.

Bei Fragen zur ECA-Zertifizierung oder ganz allgemein zu den Zertifizierungen der Coachingausbildung stehen wir gerne zur Verfügung und unterstützen Interessierte auf ihrem Weg. Melden Sie sich gerne zu einem unverbindlichen telefonischen Infogespräch an!

Professionalität im Coaching? Professionelle Weiterentwicklung als Coach

 

Nach einer Phase des Populismus zur Jahrtausendwende, in der Coaching zum differenzlosen Begriff zu werden drohte, weil alle möglichen Aktivitäten als Coaching bezeichnet wurden (siehe zur historischen Entwicklung von Coaching: Böhning, U. (2005), 21ff) ist seit ungefähr zehn Jahren eine Professionalisierungsdebatte und -tendenz zu beobachten (Birgmeier, B. (2007), Siller, G. (2008)). Dabei werden die Begrifflichkeiten Profession, Professionalisierung, Professionalität und professionelles Handeln teilweise unterschiedlich verwendet. Diese Begrifflichkeiten sollen zunächst geklärt werden.

Coaching als eigenständige Profession?

Aus einer professionssoziologischen Perspektive geht es um die Frage, ob und inwiefern Coaching als eine eigenständige Profession im klassischen Sinn angesehen werden kann. Zur Gruppe der klassischen Professionen zählen nur wenige Berufe wie Theologen, Mediziner oder Juristen, die einem strengen Kriterienkatalog genügen: „(…) wissenschaftlich fundierte Sonderwissensbestände und Terminologien; ein exklusiver Tätigkeitsbereich (Monopol); lang andauernde, theoretisch fundierte Ausbildungsgänge v.a. auf akademischen Niveau; ein Kanon an kodifizierten Verhaltensregeln (code of ethics) und Methoden; eine autonome Fach- oder Sachautorität; ein exklusives Handlungskompetenzmonopol; eine in Berufsverbänden organisierte Interessenvertretung und Selbstkontrolle“ (Gildemeister, R. (1992) zit. in Birgmeier, B. (2007), 240f, Hervorh. im Orig.).

Die Antworten auf die Frage, inwiefern Coaching in diesem Verständnis bereits als Profession zu betrachten ist, gehen weit auseinander. Als kleinster gemeinsamer Nenner kann lediglich festgehalten werden, dass sich das Berufsfeld Coaching im Prozess der Professionalisierung befindet, wobei einige Autoren davon ausgehen, dass sich dieser Prozess erst in den Anfängen befindet und noch ein weiter Weg zu beschreiten ist (Birgmeier, B. (2007), 233ff). Diese Ebene der Professionalisierungsdebatte und die damit einhergehenden soziologischen, gesellschaftspolitischen und berufs- oder verbandspolitischen Fragestellungen (siehe dazu beispielsweise Schmidt-Lellek, Ch. J. (2007)) werden im Folgenden weitgehend ausgeklammert.

Entwicklung der Professionalität

Im Fokus steht vielmehr Professionalisierung als Prozess der Professionalitätsentwicklung des Coaches, die ihn zum professionellen Handeln befähigt. Damit gilt die Konzentration der inhaltlichen und personenbezogenen Perspektive der Professionalität: „(…) wonach die Professionellen einen angemessenen Wissensfundus, eine Wertorientierung sowie eine hinreichende Autonomie benötigen, um aufgrund dieser Professionalität mit den vielfältigen Situationen und mit Widersprüchen in der konkreten Praxis umgehen zu können“ (Schmidt-Lellek, Ch. J. (2007), 222, Hervorh. im Orig.). Professionalität als Qualitätsmaßstab für Coaches ist zunächst unabhängig von der Frage, ob Coaching eine eigene Profession darstellt und beinhaltet fachliche Coachingkompetenz, Orientierung an Wertvorstellungen und Unabhängigkeit des beruflichen Handelns. Damit sollten Fälle ausgeschlossen werden, in denen der Coach in subjektiver Manier eigene Interessen verfolgt oder von der beauftragenden Organisation oder von Klient/innen instrumentalisiert wird.

Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass der klassische Begriff von Qualität, der aus dem Produktionsbereich stammt und der von einem gleichförmigen Prozess, dessen Ergebnis ausschließlich nach Maßstäben der Kundenerwartungen bewertet wird, ausgeht, für Coachingprozesse untauglich ist. Vielmehr sind die Interaktionen, Situationen und Probleme, mit denen sich Coaches konfrontiert sehen, komplex, undurchsichtig, einzigartig und widersprüchlich. Somit hat der Coach – gemäß dem klassischen Professionsverständnisses – die Anwendung des (Prozess- und Methoden-)Wissens auf den Einzelfall zu leisten. Die Qualität im Coaching kann demnach nicht durch standardisierte Methoden und schon gar nicht durch exklusives Expertenfachwissen gesichert werden, sondern sinnvoller ist es, von Prozessqualität zu sprechen (Schmidt-Lellek, Ch. J. (2007), 229f). Vor dem Hintergrund des skizzierten Professionalitätsverständnisses soll nun der Frage nachgegangen werden: „Was brauchen Professionelle als Rüstzeug bzw. als Ressourcen, um ihrer Verantwortung gerecht werden zu können?“ (ebd., 222). Diese Frage wird im Folgenden hinsichtlich mehrerer Dimensionen beantwortet.

Herstellung einer professionellen Grundlage: Wahl der Coachingausbildung

Eine wesentliche, wenn auch keine zwingende Basis zur Entwicklung einer Coaching-Kompetenz, stellt eine fundierte Ausbildung dar, wobei es mittlerweile eine kaum mehr zu überschauende Anzahl und Vielfalt von Coaching-Ausbildungen gibt. Bereits vor einigen Jahren konstatierten Stephan, Gross & Hildebrandt (2010, 187) über 300 Ausbildungen im deutschsprachigen Raum und die Anzahl dürfte in den letzten Jahren sogar noch etwas angestiegen sein. Für die Zukunft wird aber mit einer gewissen Konsolidierung des Marktes gerechnet (ebd., 187). Zudem entdecken vermehrt auch Hochschulen die Felder Coaching, Supervision und Beratung, indem Zertifikatskurse und Masterstudiengänge in diesen Bereichen angeboten werden.

Für die Auswahl einer individuell passenden und fundierten Ausbildung sind Selektionskriterien erforderlich. Ein Kriterium bilden Zertifizierungen von Coachingverbänden. Aber auch hier gibt es ein Komplexitätsproblem, denn der Versuch auf Verbandsebene einheitliche Standards zu entwickeln und Transparenz herzustellen, erzeugt noch mehr Intransparenz. Denn laut der letzten Coachingmarktstudie gibt es mehr als 20 unterschiedliche Coaching-Verbände (Middendorp, J. & Dehner, U. (2012), 6ff). Die Verbände agieren weitgehend unabhängig voneinander mit divergierenden Anforderungen, Standards und Zertifizierungsformen.

Der Deutsche Verband für Coaching und Training (dvct) weist mit ca. 1600 (Stand 2023) die zweitmeisten Mitglieder auf. Wesentlichen Einfluss auf den Coachingdiskurs hat der Deutsche Bundesverband für Coaching (DBVC). Diese Verbände sind Mitglieder des ‚Roundtable Coaching Deutschland‘, der einen regelmäßigen Informationsaustausch zwischen den Verbänden und eine gemeinsame Entwicklung einer Profession anstrebt. Weitere Mitgliedsverbände des Roundtable sind: Berufsverband für Trainer, Berater und Coaches (BDVT), Deutscher Coachingverband e.V. (DCV), Deutsche Gesellschaft für Coaching (DGfC), European Association for Supervision and Coaching e.V. (EASC), International Coach Federation for Supervision e.V. (ICF) und der Qualitätsring Coaching (QRC).

Einen Überblick über Inhalte, Ausrichtung und Standards dieser Verbände sowie über deren Beiträge zur Professionalisierung gibt Fritsche (2010). An dieser Stelle ist wichtig, dass die Anerkennung einer Ausbildung durch einen der zentralen Verbände ein durchaus sinnvolles Kriterium zur Auswahl einer Coachingausbildung darstellen.

Wahl der richtigen Coachingausbildung

Um die Wahrscheinlichkeit für eine passende Ausbildungsentscheidung zu erhöhen, sollten neben der Verbandsebene weitere ausbildungsspezifische Informationen eingeholt werden. Empfehlungen von Bekannten oder Kolleg:innen, die eine Ausbildung absolviert haben, Informationsveranstaltungen oder persönliche Vorgespräche mit der Ausbildungsleitung dienen dazu, sich ein Bild von Inhalt, Struktur, Didaktik und Setting der Ausbildung zu machen: Professionelle Beratungskompetenz basiert zum einen auf Methodenkompetenz und zum anderen auf Selbstreflexionskompetenz, worunter auch ethische Kompetenz zu subsumieren ist.

Angezeigt ist der reflektierte Einsatz von Methoden vor dem Hintergrund einer spezifischen Beratungshaltung, die auch berufsethische Grundsätze enthält (DBVC (2012), 39ff). So verstandene Methodenkompetenz und die Fähigkeit zur Selbstreflexion benötigt Zeit und ist in Crash- Kursen von einer Woche ebenso wenig zu erlangen wie im Fernstudium. Eine sinnvolle zeitliche Struktur einer grundlegenden Coachingausbildung besteht aus mehrtägigen Modulen, die über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten verteilt sind. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Module einen hohen Übungsanteil mit aktuellen Themen der Teilnehmenden enthalten. Denn Coaching erlernt man besten durch das Erleben und Reflektieren von realen Coachingprozessen sowohl in der Rolle des Coaches als auch des Coachees. Frontalunterricht und künstliche Rollenspiele sind hierfür weniger geeignet. Zahlreiche Anwendungs- und Übungsmöglichkeiten in Coachingsettings mit realen Themen der Teilnehmenden sind für gute Ausbildungen obligatorisch.

Ein weiteres Qualitätskriterium ist die Größe der Gruppe und die Anzahl der Leiter. Gute Lernbedingungen bieten Gruppen zwischen 8 und 16 Personen. Zwei Lehrtrainer erhöhen zudem die Qualität und die Feedbackmöglichkeiten. Zwischen den Modulen finden idealerweise Peergruppentreffen statt, in denen die Teilnehmenden die gemachten Erfahrungen reflektieren, sich kollegial beraten oder coachen können. Ein weiteres Prüfkriterium stellt die Frage dar, ob der rote Faden der Ausbildung durch die Leitung sichergestellt ist. Zumindest zweifelhaft ist die inhaltliche Konsistenz, wenn jedes Modul von einem anderen Lehrtrainer geleitet wird.

Auf einer inhaltlichen Ebene sollte darauf geachtet werden, ob auch theoretische Konzepte, Fragen der Beratungshaltung und Selbsterfahrungsanteile Gegenstand im Curriculum sind. Eine reine Methodenvermittlung bedient zwar das Bedürfnis nach einem gut gefüllten Methodenkoffer, greift aber zu kurz, weil die eigene Persönlichkeit das wichtigste Instrument eines professionell agierenden Coaches darstellt. Nicht zuletzt sollten die Lehrtrainer über fundiertes theoretisches, coachingspezifisches Wissen, über didaktische Kompetenz und über langjährige praktische Erfahrung als Coach verfügen. Weitere Hinweise für die Auswahl von Coachingausbildungen finden sich in Rauen & Steinhübel (2005, 301ff).

Selbst- und Prozessreflexion im Coaching

Die Selbstreflexion des Coaches ist nur theoretisch von der Reflexion des Coachingsprozesses zu trennen, da der Prozess nicht unabhängig von den beteiligten Personen betrachtet werden kann. Es ist ein Merkmal professioneller Arbeit, wenn sich Coaches für diese beiden Ebenen immer wieder Zeit nehmen. Beschäftigt sich ein Coach nicht mit seinen Beobachtungsroutinen, seinen eigenen blinden Flecken und Themen, dann läuft er Gefahr, dass er mit der Zeit immer weniger hilfreich für seine Coachees wird, da seine Denk- und Wahrnehmungsmuster zunehmend eingeschränkt werden. Ein Coach sollte in regelmäßigen Abständen in geeigneten Formaten sich selbst und die von ihm begleitenden Coachingprozesse beobachten. Die Frequenz hängt von der Anzahl und erlebten Schwierigkeit der Coachingprozesse ab. Während in einzelnen Phasen eine Reflexion im zweiwöchigen Rhythmus Sinn machen kann, genügt in anderen Phasen ein vierteljährlicher Turnus.

Die Rolle der Supervision

Eine gängige Möglichkeit zur Reflexion stellt das Format der Supervision dar. Der Coach kann seine aktuellen Coachingprozesse, die ihm Schwierigkeiten bereiten, entweder mit einem Supervisor (Einzelsupervision) oder mit einer Gruppe von Kollegen unter Leitung eines Supervisors (Gruppensupervision) analysieren und dadurch alternative Sicht- und Handlungsmöglichkeiten generieren. Ein gewisser Vorteil der Einzelsupervision ist, dass nur die Themen des Coaches im Mittelpunkt stehen. Statt von Einzelsupervision könnte man auch von einem Coaching für den Coach sprechen. Entscheidend ist die Möglichkeit, mit einem anderen professionellen Berater die Kontextbedingungen des Coachings, die Beziehungsdynamik zum Coachee, den Prozess und die eigenen Verstrickungen darin zu reflektieren.

Zum Vorteil der Exklusivität des Einzelsettings ist allerdings anzumerken, dass ein Teilnehmer einer Gruppensupervision auch durch die Bearbeitung eines anderen Themas lernt, weil es strukturell immer wieder Ähnlichkeiten zwischen den Themen gibt. Eine Gruppensupervision bietet zudem den großen Vorteil der Perspektivenvielfalt, weil die gesamte Gruppe als Resonanzkörper fungiert. Nicht selten kommt es sogar zu sogenannten Spiegelphänomenen (Pühl, H. 1998, 18ff), d.h. die Dynamik des geschilderten Themas spiegelt sich in der Dynamik der Gruppe, weil sich beispielsweise einzelne Teilnehmende mit Rollen der Protagonisten des Falls identifizieren.

Ethische Kompetenz im Coaching

Berufsethische Grundprinzipen (beispielsweise: Unabhängigkeit, Neutralität, Vertraulichkeit und humanistische Prinzipien) sollten in den Prozess- und Selbstreflexionen ständig präsent sein. Ethisch reflektiertes und gegenüber den Stakeholdern verantwortliches Handeln ist eine zentrale Voraussetzung für professionelles Handeln im Coaching. Grundlegende Orientierungshilfen bieten der vom DBVC (2012, 39ff) entwickelte Ethik-Kodex, in dem aus allgemeinen anthropologischen Prinzipien Folgerungen für das ethische Grundverständnis im Coaching und konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis gegeben werden und die ethischen Leitlinien der DGSv (2003).

Die Einhaltung der ethischen Prinzipien im konkreten Verhalten sorgt für Verbindlichkeit und Verlässlichkeit nach innen und außen, verläuft aber nicht immer konfliktfrei. Zur Konfliktlösung eignen sich die oben beschriebenen Reflexionsräume, womit auch aus einer ethischen Perspektive deren Wichtigkeit betont wird.

Methodenkompetenz als Schlüssel zum professionellen Coaching

Methodenkompetenz ist zwar kein hinreichendes, wohl aber ein notwendiges Kriterium für professionelles Handeln eines Coaches. Der Coach sollte über eine ausreichende Anzahl von Methoden verfügen, ihre Wirkungsweise ungefähr abschätzen können und die Methoden kontext- und klientenspezifisch einsetzen können. Auf diesen Ebenen sollten sich Coaches kontinuierlich weiterentwickeln, indem sie nach ihrer ersten Coachingausbildung weitere methodische Weiterbildungsangebote nutzen. Da jeder Klient anders ist und Klienten mit höchst unterschiedlichen Problemlagen ins Coaching kommen, sind Methodenvielfalt und die Fähigkeit, die Methoden spezifisch modifizieren zu können, wichtige Voraussetzungen für professionelles Handeln.

 

Tipps:

Tipp 1: Sorgfältige Auswahl der Coachingausbildung(en)

Die grundlegende und auch weiterführende Coachingausbildungen sollten anhand der oben aufgeführten Kriterien ausgewählt werden

Tipp 2: Supervision der Coachingprozesse

Die Reflexion eigener Coachingprozesse mit einem Supervisor ist ein zentrales Kriterium der Qualitätssicherung und Professionalität. Professionelle Supervisoren finden sich im Verzeichnis der Deutschen Gesellschaft für Supervision (DGSv).

Tipp 3: Kollegiale Beratung und Arbeit in kollegialen Netzwerken

Hilfreiche Reflexionsarbeit kann auch mit Kollegen in Intervisionsgruppen erfolgen. Empfehlenswert ist dieses Format als Ergänzung zur Supervision.

Tipp 4: Kontinuierliche Selbstreflexion

Für die Bearbeitung eigener Themen ist die Teilnahme an selbsterfahrungsorientierten Seminaren sinnvoll. Der zeitliche Abstand ist hier in der Regel größer als bei Supervisionen und Intervisionen.

Tipp 5: Methodische Weiterbildung

Zur Aufrechterhaltung der methodischen Kompetenz und Flexibilität im Umgang mit unterschiedlichen Methoden ist der regelmäßige Besuch von methodischen Weiterbildungen sinnvoll.

 

AUTOR: Prof. Dr. Andreas Bergknapp. Erschienen in: Ryba, A. et. al (2014): Professionell coachen. Weinheim: Beltz

Literatur:

Birgmeier, B.: Coaching als Methode und/oder Profession? In: A. Schreyögg & Ch. J. Schmidt- Lellek (Hrsg.), Konzepte des Coaching. Wiesbaden: VS Verlag, S. 233-245, 2007,

Böhning, U.: Coaching: Der Siegeszug eines Personalentwicklungs-Instruments – Eine 15-Jahres-Bilanz. In: Ch. Rauen (Hrsg.), Handbuch Coaching. Hogrefe, Göttingen, S. 21-54, 2005

DBVC (Hrsg.): Leitlinien und Empfehlungen für die Entwicklung von Coaching als Profession. Osnabrück: Steinbacher Druck, 4., erweiterte Auflage, 2012

DGSv (Hrsg.): Ethische Leitlinien. Köln: Zimmermann Medien & Druck, 2003

Fritsch, M.: Professionalisierung im Coaching. Beiträge der Coachingverbände zur Professionsbildung und Professionalisierung in Deutschland. Münster: MV-Wissenschaft

Gildemeister, R.: Aspekte der Professionalisierungsdebatte. Neue Praxis 22, 207-219, 1992

Kühl, S.: Die Supervision auf dem Weg zur Profession? Professionalisierung im Spannungsfeld zwischen Expansionsbestrebungen und Selbstbescheidung. OSC 13, 1, 5-18, 2006

Lippmann, E.: Intervision. Kollegiales Coaching professionell gestalten. Heidelberg: Springer-Verlag, 2004 Middendorf, J. & Dehner,U.: Zehn Jahre: Coaching-Umfrage Deutschland. Coaching Magazin 2, 6-8, 2012 Pfadenhauer, M.: Professionalität. Eine wissenssoziologische Rekonstruktion institutionalisierter Kompetenzdarstellungskompetenz. Opladen: Leske + Budrich 2003

Pühl, H.: Team-Supervision. Von der Subversion zur Institutionsanalyse. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1998

Rauen, Ch. & Steinhübel, A.: Coaching-Weiterbildungen. In: Ch. Rauen (Hrsg.), Handbuch Coaching. Hogrefe, Göttingen, S. 289-310, 2005

Schmidt-Lellek, Ch. J.: Coaching als Profession und die Professionalität des Coaches. In: A. Schreyögg & Ch. J. Schmidt- Lellek (Hrsg.), Konzepte des Coaching. Wiesbaden: VS Verlag, S.221-232, 2007

Siller, G.: Professionalisierung durch Supervision. Perspektiven im Wandlungsprozess sozialer Organisationen. Wiesbaden: VS Verlag 2008

Stephan, M., Gross, P.-P. & Hildebrandt, N.: Management von Coaching. Organisation und Marketing innovativer Personalentwicklungsdienstleistungen. Stuttgart: Kohlhammer 2010

Tietze, K.-O.: Kollegiale Beratung. Problemlösungen gemeinsam entwickeln. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2003

 

Fragen im Coaching: Warum sind sie so wichtig? Und wie stellt man sie richtig?

Fragen spielen im Coaching eine zentrale Rolle. Sie sind das Werkzeug, mit dem systemische Coaches ihre Klienten und Klientinnen unterstützen:

– Neue Perspektiven zu entwickeln,

– Herausforderungen zu meistern und

– ihre Ziele zu erreichen.

Im systemischen Coaching werden keine vorgefertigten Lösungswege vorgegeben, in der Psychologie spricht man vom „Spiegeln“.

 

Aber warum sind Coaching-Fragen so wichtig und wie stellt man sie richtig?

Diese Fragen werden in diesem Blogbeitrag beantwortet.

Was macht hilfreiche Fragen im Coaching aus?

Coaching-Fragen sind gezielte und durchdachte Fragen, die ein systemischer Coach stellt, um Klienten und Klientinnen dabei zu unterstützen, Klarheit zu gewinnen, neue Perspektiven zu entdecken und eigenständige Lösungen zu entwickeln.

Diese Fragen sind das Herzstück des Coaching-Prozesses, da sie die Klient:innen dazu anregen, tiefer über Ziele, Herausforderungen und mögliche Lösungswege nachzudenken. Sie sind keine reinen Informationsfragen, sondern sollen Reflexion und Selbstwahrnehmung fördern.

Auf diese Weise können sich neue Lösungsmöglichkeiten eröffnen.

Grundsätzlich sollen die Fragen motivieren und haben daher einen positiven Tenor: Dies gilt unabhängig vom Coachingbereich.

 

Warum stellt ein Coach Fragen?

 Coaching-Fragen können in verschiedenen Phasen unterschiedliche Funktionen erfüllen.

Am Anfang kann es z.B. darum gehen, das Ziel zu definieren. Im weiteren Verlauf helfen Fragen, mögliche Lösungswege durchzuspielen und deren Vor- und Nachteile abzuwägen.

Was ein Coaching auf keinen Fall sein sollte: ein Monolog des Coaches. Denn wo kein Dialog stattfindet, findet auch keine Erkenntnis und Selbstreflexion statt.

Wer fragt, führt das Gespräch. Und das ist die Aufgabe des Coaches.

Damit und durch aufmerksames Zuhören soll er den Klienten in eine für ihn zielführende Richtung lenken.

 

Warum ist es so wirksam?

Coaching-Fragen spielen eine zentrale Rolle im Coaching-Prozess. Sie sind nicht nur Werkzeuge zur Informationsbeschaffung, sondern vielmehr Katalysatoren für tiefgreifende Einsichten und Veränderungen.

Sie helfen den Klienten und Klientinnen, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Ist es nicht so, dass sich bei emotionaler Belastung oder Unausgeglichenheit nicht selten der so genannte Tunnelblick einstellt?

Und genau hier können die richtigen Fragen helfen, den Blick wieder nach außen zu richten.

Vereinfacht gesagt: Coaching-Fragen helfen, das Problem klarer zu sehen.

 

Was macht gute Fragen im Coaching aus?

Gute Coaching-Fragen sind, wie bereits erwähnt, das Herzstück eines erfolgreichen Coaching-Prozesses.

Wenn man sorgfältig auf die Bedürfnisse des Coachees eingeht, kann man Fragen stellen, die transformative Ergebnisse ermöglichen.

Coaching ist eine Kunst, und die richtigen Fragen zu stellen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ein Coach entwickeln kann.

Sie sind nicht willkürlich. Die Fragen sollten sowohl zur Situation als auch zur Persönlichkeit des Klienten passen.

Es ist auch wichtig, den Gedanken genügend Raum zu geben. „Was wäre, wenn …“: Diese Frage ist im Coaching durchaus üblich.

Diese sollten auch nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Sie erfordern eine detaillierte Antwort.

Ziel ist es schließlich, dass sich der Klient intensiv mit der Problemstellung auseinandersetzt. Je komplexer und vielschichtiger die Frage ist, desto besser.

 

Wie stellt man Coaching-Fragen richtig?

Idealerweise von Angesicht zu Angesicht. Alternativ per Videokonferenz.

Außerdem ist Fingerspitzengefühl gefragt. Statt zu fragen, ob sich der Klient für eine Fehlentscheidung schämt, ist es sinnvoller, vorausschauend zu fragen: „Was würden Sie heute anders machen?“

Hier 5 Beispiele wie Sie vorgehen können:

  1. Offene Fragen stellen: Offene Fragen beginnen meist mit „Wie“, „Was“ oder „Warum“. Sie regen zu ausführlichen Antworten und tieferem Nachdenken an. Vermeiden Sie geschlossene Fragen, die nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können.
  2. Neutrale Fragen stellen: Formulieren Sie die Fragen neutral und wertfrei, um unvoreingenommene Antworten zu erhalten.
  3. Aktives Zuhören: Seien Sie präsent und aufmerksam, wenn der Kunde antwortet. Das zeigt Respekt und Interesse und hilft, gezielt nachzufragen.
  4. Klar und präzise sein: Vermeiden Sie komplizierte oder unklare Fragen. Klare und präzise Fragen führen zu klaren und präzisen Antworten.
  5. Zeit geben: Geben Sie dem Klienten genügend Zeit, um über die Frage nachzudenken und eine Antwort zu formulieren. Übereilen Sie den Prozess nicht.

Gut gestellte Fragen während des Coachings können Folgendes bewirken:

  1. Selbstbewusstsein fördern: Gut gestellte Fragen helfen dem Klienten, tief in sich hineinzuschauen und eigene Antworten zu finden. Das stärkt das Selbstvertrauen und die Eigenverantwortung.

– Welche Ihrer Stärken können Sie nutzen, um dieses Ziel zu erreichen?

– Wie können Sie das Vertrauen in Ihre Fähigkeiten stärken?

 

  1. Neue Perspektiven eröffnen: Fragen können helfen, festgefahrene Denkmuster aufzubrechen und neue Perspektiven zu eröffnen. Sie ermutigen den Klienten, über den Tellerrand zu schauen und kreative Lösungen zu entwickeln.

– Was ist das Wichtigste in Ihrem Leben?

– Warum ist dieses Ziel für Sie so wichtig?

 

  1. Klärung und Fokussierung: Mit gezielten Fragen können Coaches ihren Klienten helfen, Klarheit über ihre Ziele, Werte und Prioritäten zu gewinnen. Dies fördert ein fokussiertes und zielgerichtetes Vorgehen.

– Was sind die größten Hindernisse, auf die Sie stoßen?

– Welche Schritte könnten Sie unternehmen, um diese Hindernisse zu überwinden?

 

  1. Selbstreflexion fördern: Fragen regen zur Selbstreflexion an und helfen den Klienten, sich ihrer Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen bewusst zu werden. Dies ist ein wichtiger Schritt in der persönlichen Entwicklung.

– Was hat Sie dazu bewogen, heute hierher zu kommen?“

– Welche Ereignisse haben Sie dazu gebracht, diese Entscheidung zu treffen?

 

  1. Unterstützung beim Setzen und Verfolgen von Zielen: Effektive Fragen helfen den Klienten, realistische und erreichbare Ziele zu setzen und ihre Fortschritte zu überwachen.

– Was möchten Sie in den nächsten sechs Monaten erreichen?

– Was ist Ihr ideales Ergebnis?

 

Fazit: Coaching-Fragen sind mächtige Werkzeuge, die helfen können, Klarheit, Fokus und Motivation zu schaffen.

Mit der richtigen Fragetechnik können Coaches ihren Klienten zu tieferen Einsichten und effektiveren Lösungen verhelfen.

 

=> Sollten Sie Fragen zu diesem Thema oder zu einem unserer Angebot haben, melden Sie sich gerne:

 

IHRE ANSPrecHPARTNERIN
NADINE KABASHI

0821 | 5697 5670

kabashi@ico-online.de

Systemisches Coaching: Ein umfassender Leitfaden

Systemisches Coaching: Ein umfassender Leitfaden

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Systemischer Coach?
  2. Wie arbeitet ein Systemischer Coach?
  3. Was heißt eigentlich „systemisch“?
  4. Wie wird man Systemischer Coach?
  5. Worauf ist bei einer Coaching Ausbildung zu achten?
  6. Welche Coaching-Verbände gibt es?
  7. Was ist die beste Coaching Ausbildung?

 1. Was ist ein Systemischer Coach?

Ein systemischer Coach ist ein Berater und Begleiter, der Einzelpersonen, Teams und Organisationen dabei unterstützt, ihre Ziele zu erreichen, Herausforderungen zu bewältigen und nachhaltige Veränderungen zu initiieren. Der systemische Ansatz betrachtet die Klient:innen nicht isoliert, sondern als Teil eines größeren Systems, das beispielsweise die Familie, das berufliche Umfeld oder soziale Netzwerke umfasst. Der systemische Coach hilft seinen Klient:innen, ihre eigenen Ressourcen und Potenziale zu erkennen und zu nutzen, indem er Fragen stellt, die neue Perspektiven eröffnen, und zur Selbstreflexion und Eigenverantwortung ermutigt.

Ein systemischer Coach arbeitet in verschiedenen Bereichen, darunter berufliche Weiterentwicklung, persönliche Entwicklung, Team- und Organisationsentwicklung und Konfliktbewältigung. Ziel ist es, die Selbstwirksamkeit und Autonomie der Klienten zu fördern, sodass diese in der Lage sind, eigene Lösungen zu finden und umzusetzen.

 

2. Wie arbeitet ein Systemischer Coach?

Ein systemischer Coach verwendet verschiedene Methoden und Techniken, die auf den individuellen Bedarf der Klient:innen abgestimmt sind. Der Coaching-Prozess beginnt in der Regel mit einer Auftragsklärung, bei der die Ziele und Erwartungen des Klienten besprochen und festgelegt werden. Anschließend folgt eine ausführliche Analyse der aktuellen Situation, bei der der Coach verschiedene Aspekte und Zusammenhänge des Systems beleuchtet, in dem der Klient agiert.

Zu den typischen Methoden im systemischen Coaching gehören:

Fragetechniken

Systemische Coaches verwenden gezielte Fragen, um die Selbstreflexion und Problemlösungskompetenzen des Klienten zu fördern. Diese Fragen sind darauf ausgelegt, den Klienten dazu zu bringen, neue Perspektiven einzunehmen und alternative Handlungsoptionen zu erkennen. Beispiele für solche Fragen sind: „Was wäre anders, wenn Ihr Problem gelöst wäre?“ oder „Welche Ressourcen haben Sie in ähnlichen Situationen genutzt?“.

Hypothetische Fragen

Diese Technik hilft den Klient:innen, über mögliche Szenarien und deren Auswirkungen nachzudenken. Hypothetische Fragen unterstützen dabei, festgefahrene Denkmuster zu durchbrechen und neue Lösungsansätze zu entwickeln. Ein Beispiel könnte sein: „Angenommen, Sie hätten unbegrenzte Ressourcen, wie würden Sie das Problem angehen?“.

Reflecting Team

Bei dieser Methode reflektiert eine Gruppe von Beobachter:innen die Coaching-Sitzung und gibt dem Klienten Feedback. Dies ermöglicht verschiedene Perspektiven und fördert ein tieferes Verständnis der Situation. Der Klient/die Klientin hört die Reflexionen des Teams und kann daraus neue Einsichten und Ideen gewinnen.

Der systemische Coach begleitet den Klienten durch den gesamten Prozess, unterstützt ihn bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungsstrategien und überprüft regelmäßig den Fortschritt. Der Coach hilft den Klient:innen, deren eigenen Fähigkeiten und Ressourcen zu nutzen, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

 

3. Was heißt eigentlich „systemisch“?

Der Begriff „systemisch“ bezieht sich auf einen Ansatz, der Menschen und ihre Probleme nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil eines größeren Systems. Dieses System kann aus verschiedenen Bereichen bestehen, wie zum Beispiel der Familie, dem Freundeskreis, dem Arbeitsplatz oder der Gesellschaft als Ganzes. Der systemische Ansatz geht davon aus, dass Veränderungen in einem Teil des Systems Auswirkungen auf das gesamte System haben können.

Im Kontext des Coachings bedeutet „systemisch“, dass der Coach die Wechselwirkungen und Beziehungen innerhalb des Systems berücksichtigt. Anstatt sich nur auf einzelne Symptome oder Probleme zu konzentrieren, analysiert der systemische Coach die zugrunde liegenden Muster und Dynamiken, die das Verhalten und die Entscheidungen des Klienten beeinflussen.

Ein zentraler Gedanke des systemischen Ansatzes ist, dass jeder Mensch die Ressourcen und Fähigkeiten besitzt, um Lösungen für seine Probleme zu finden. Der Coach unterstützt den Klienten dabei, diese Ressourcen zu aktivieren und neue Perspektiven zu entwickeln. Durch die Betrachtung des gesamten Systems können tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen erreicht werden.

 

4. Wie wird man Systemischer Coach?

Um systemischer Coach zu werden, bedarf es einer fundierten Ausbildung, die theoretisches Wissen und praktische Fähigkeiten vermittelt. Die Ausbildung zum systemischen Coach umfasst in der Regel mehrere Module, die verschiedene Themenbereiche abdecken. Dazu gehören:

  • Grundlagen der Systemtheorie: Einführung in die systemische Denkweise und deren Anwendung im Coaching.
  • Kommunikationstechniken: Vermittlung von Methoden zur effektiven Kommunikation und Gesprächsführung.
  • Coaching-Methoden und Techniken: Erlernen spezifischer Coaching-Methoden, wie Fragetechniken, Genogramm-Arbeit und Reflecting Team.
  • Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung: Förderung der eigenen Reflexionsfähigkeit und Weiterentwicklung der persönlichen Kompetenzen.
  • Supervision und Praxisphasen: Praktische Anwendung des Gelernten unter Anleitung erfahrener Coaches und regelmäßige Supervision.

Eine fundierte systemische Coachingausbildung ist darauf ausgelegt, den Teilnehmenden die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, um als kompetente und effektive systemische Coaches tätig zu werden.

 

5. Worauf ist bei einer Coaching Ausbildung zu achten?

Bei der Auswahl einer Coaching-Ausbildung gibt es mehrere wichtige Faktoren, die berücksichtigt werden sollten:

Akkreditierung und Zertifizierung

Stellen Sie sicher, dass die Ausbildungsstätte von einem anerkannten Coaching-Verband akkreditiert ist. Eine Zertifizierung durch einen Verband wie den Deutschen Verband für Coaching und Training (dvct) oder die European Coaching Association (ECA) garantiert, dass die Ausbildung hohen Qualitätsstandards entspricht. Diese Verbände setzen strenge Kriterien für die Ausbildung und Zertifizierung von Coaches, sodass Sie sicher sein können, eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu erhalten.

Curriculum und Inhalte

Prüfen Sie das Curriculum der Ausbildung und stellen Sie sicher, dass es umfassende theoretische und praktische Inhalte abdeckt. Eine gute Ausbildung sollte Themen wie Systemtheorie, Kommunikationstechniken, Coaching-Methoden und Selbstreflexion umfassen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Theorie und Praxis ist entscheidend, um das Gelernte effektiv anwenden zu können.

Praxiserfahrung

Achten Sie darauf, dass die Ausbildung praxisorientiert ist und genügend Möglichkeiten zur praktischen Anwendung des Gelernten bietet. Praktika, Fallstudien und Supervisionen sind wichtige Bestandteile einer fundierten Coaching-Ausbildung. Durch praktische Übungen und realitätsnahe Fallbeispiele können Sie Ihre Fähigkeiten vertiefen und Sicherheit in der Anwendung der Coaching-Methoden gewinnen.

Dozenten und Trainer:innen

Informieren Sie sich über die Qualifikationen und Erfahrungen der Dozent:innen und Trainer:innen. Erfahrene Praktiker:innen und Expert:innen auf ihrem Gebiet können wertvolle Einblicke und Unterstützung bieten. Eine gute Coaching-Ausbildung wird von Lehrtrainer:innen geleitet, die selbst umfangreiche Erfahrung im Coaching haben und ihre Kenntnisse praxisnah vermitteln können.

Kontinuierliche Weiterbildung

Eine gute systemische Coaching-Ausbildung sollte Möglichkeiten zur kontinuierlichen Weiterbildung bieten. Dies stellt sicher, dass Sie auch nach Abschluss der Ausbildung auf dem neuesten Stand bleiben und Ihre Fähigkeiten weiterentwickeln können. Viele Ausbildungsinstitute bieten Fortbildungen, Workshops und Supervisionen an, um die berufliche Entwicklung ihrer Absolvent:innen zu unterstützen.

Weitere Infos & Lese-Tipps

 

6. Welche Coaching-Verbände gibt es?

Es gibt inzwischen Coaching-Verbände wie Sand am Meer. Darunter verschiedene Coaching-Verbände, die renommierter sind als andere und Standards und Richtlinien für die Coaching-Praxis setzen und die Professionalisierung des Coachings fördern. Zu den bekanntesten Verbänden im deutschsprachigen Raum gehören:

Deutscher Verband für Coaching und Training (dvct)

Der dvct setzt hohe Qualitätsstandards in der Coaching-Praxis und bietet Zertifizierungen, Weiterbildungen und Netzwerkmöglichkeiten für Coaches und Trainer. Der Verband fördert die Professionalisierung des Coachings und unterstützt seine Mitglieder durch umfangreiche Ressourcen und Veranstaltungen.

Deutscher Bundesverband Coaching e.V. (dbvc)

Der dbvc fokussiert auf Business Coaching und bietet strenge Zertifizierungsverfahren, Forschung und Entwicklung sowie Weiterbildungsmöglichkeiten für Coaches. Der Verband setzt sich für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Coachings in Deutschland ein und bietet seinen Mitgliedern eine Plattform für Austausch und Vernetzung.

European Coaching Association (ECA)

Die ECA vertritt Coaches in Europa und bietet mehrstufige Zertifizierungsprogramme, umfassende Ethik- und Qualitätsstandards sowie zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Die ECA fördert den internationalen Austausch und die Vernetzung von Coaches und setzt sich für hohe Standards in der Coaching-Praxis ein.

Qualitätsring Coaching und Beratung (QRC)

Der QRC fördert Qualität und Professionalität im Coaching und bietet umfangreiche Zertifizierungsverfahren, detaillierte Qualitätsrichtlinien und regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen. Der Verband unterstützt seine Mitglieder durch Supervision, Workshops und Netzwerktreffen und setzt sich für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Coachings ein.

=> Diese Verbände spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung der Qualität und Professionalität im Coaching und bieten Coaches die Möglichkeit, sich weiterzubilden, zu vernetzen und sich nach anerkannten Standards zertifizieren zu lassen. Sie setzen Maßstäbe für die Ausbildung und Praxis von Coaches und tragen zur Anerkennung und Weiterentwicklung des Berufsfeldes bei.

 

7. Was ist die beste Coaching Ausbildung?

Die beste Coaching-Ausbildung ist immer diejenige, die Ihren ganz individuellen Bedürfnissen und Zielen entspricht und hohe Qualitätsstandards erfüllt. Sehen Sie sich die Unterlagen an, nehmen Sie an Infoabenden teil und /oder führen Sie ein persönliches Gespräch mit dem jeweiligen Anbieter. Die zeitliche und finanzielle Investition ist intensiv und Sie dürfen sich gerne umschauen, um die für Sie passende Ausbildung zu finden.

Eine fundierte und praxisorientierte Ausbildung zum systemischen Coach muss folgende Merkmale aufweisen:

Wissenschaftliche Fundierung

Die Lehrinhalte sollten basieren auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Systemtheorie und der Psychologie basieren, damit  gewährleistet ist, dass die Teilnehmer eine fundierte und aktuelle Ausbildung erhalten. Es sollte großen Wert auf eine solide theoretische Grundlage gelegt werden, die durch praxisnahe Anwendungen ergänzt wird.

Praxisorientierung

Durch zahlreiche Übungen, Fallstudien und Supervisionen muss sicher gestellt sein, dass die Teilnehmer das Gelernte direkt in die Praxis umsetzen können. Eine praxisnahe Ausbildung bereitet die Teilnehmer optimal auf ihre zukünftige Rolle als systemischer Coach vor. Praktische Anwendungen und reale Fallbeispiele müssen integraler Bestandteil einer systemischen Coaching Ausbildung sein.

Erfahrene Dozenten & Trainer:innen

Die Trainer:innen sollten  erfahrene Praktiker und Experten auf ihrem Gebiet sein, die ihre umfangreichen Kenntnisse und Erfahrungen in die Ausbildung einbringen. Sie unterstützen die Teilnehmenden dabei, ihr Wissen zu vertiefen und ihre Fähigkeiten zu erweitern. Die Dozent:innen müssen selbst langjährige Erfahrung im Coaching haben und Praxisbeispiele in die Ausbildung einbringen.

Individuelle Betreuung

Es sollte Wert auf die individuelle Betreuung der Teilnehmer gelegt werden und regelmäßige Feedbackschleifen angeboten werden. Dies gewährleistet, dass jeder Teilnehmer bestmöglich unterstützt wird und seine persönlichen Lernziele erreicht. Durch die individuelle Betreuung muss auf die spezifischen Bedürfnisse und Fragen der Teilnehmer eingegangen werden.

Kontinuierliche Weiterbildung

Systemische Ausbildung enden nicht mit dem Abschluss. Den Absolvent:innen sollten Möglichkeiten zur kontinuierlichen Weiterbildung und beruflichen Weiterentwicklung angeboten werden. Dies umfasst Fortbildungen, Workshops und Supervisionen, die den Teilnehmern helfen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten weiter auszubauen und auf dem neuesten Stand zu bleiben.

 

Fazit

Systemisches Coaching ist ein wirkungsvoller Ansatz, der Menschen und Organisationen dabei unterstützt, nachhaltige Veränderungen zu erreichen. Ein systemischer Coach betrachtet den Klienten als Teil eines größeren Systems und nutzt diese Erkenntnisse, um positive Entwicklungen zu fördern. Eine fundierte Ausbildung ist entscheidend für die Qualität und Professionalität eines Coaches.

Wenn Sie daran interessiert sind, systemischer Coach zu werden, bieten wir Ihnen die bestmögliche Ausbildung und Unterstützung auf Ihrem Weg. Mit einer fundierten und praxisorientierten Ausbildung am ICO Institut sind Sie bestens vorbereitet, um als systemischer Coach erfolgreich zu sein und nachhaltige Veränderungen zu bewirken.